Donnerstag, 14. November 2013

Vegetarier/Veganer: Ganz oder garnicht?!

Ich entschuldige mich im Voraus schonmal für alle fiesen Grammatik- und Rechtschreibfehler aber ich bin krank und ein bisschen wütend.

Aber mal von Anfang an:
Seit ich von zu Hause ausgezogen bin, achte ich eigentlich auf meine Ernähung. Am Anfang beschränkte es sich darauf keine Fertiggerichte oder Fixprodukte zu konsumieren. Geschmacksverstärker waren tabu in meiner Küche. Da fing es schon damit an, dass ich von vielen als Ökotante bezeichnet wurde, was absoluter Blödsinn war, denn besonders gesund habe ich dennoch nicht gelebt.

Ich nahm unfassbar zu und fühlte mich nicht wohl in meiner Haut. Um auf mein altes Gewicht zurück zu kommen probierte ich Weight Watchers aus und es funktionierte. Dadurch lernte ich ausgewogen und frisch zu kochen. Ganz zufrieden war ich allerdings noch nicht.

Ich sah irgendwann kurz darauf eine Reportage über Ernährung auf VOX, die mich sehr beeinflusst hat. So fing ich an nach Möglichkeit nur noch Obst und Gemüse aus Deutschland zu kaufen, Fisch aus Aquakulturen zu meiden und genauer nachzulesen wenn irgendwas zu Unrecht das Gesundheits-Image aufgedrückt bekommen hat. Im Hinterkopf hatte ich natürlich auch immer, dass ich was die Herkunft angeht, vielleicht auch darauf achten sollte wo ich mein Fleisch kaufe, doch hat der Studentengeldbeutel wie ein Teufelchen auf meiner Schulter was anderes geflüstert.

So lebte ich einige Zeit bis ich es einfach nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren konnte beim Discounter um die Ecke abgepacktes Hack etc zu kaufen. Ich beschloss für mich meinen Fleischkonsum zu reduzieren und dafür nur noch gute Sachen beim Metzger meines Vertrauens zu holen. Ich probiere oft vegetarische und vegane Gerichte aus und habe eh kein Problem mit jeglichen Sorten von Gemüse.

Nun ist es aber so, dass wohl in unserer Gesellschaft eine "Ganz oder garnicht" Moral existiert. Menschen, die sich jeden Tag Billigschnitzel reinhauen, greifen mich an wenn ich Reismilch kaufe und sage, dass ich größtenteils auf Fleisch verzichte. Nicht etwa weil sie Vegetarier/Veganer doof finden, sondern weil sie mir vorwerfen es nicht komplett durchzuziehen. Was soll das denn? Ich bin der Meinung, dass jeder sein Möglichstes beitragen sollte und auch das kleinste bisschen zu Veränderungen führt. Warum muss man sich immer gleich radikal entscheiden? Ich schließe nicht aus, dass ich irgendwann komplett auf Fleisch oder tierische Produkte verzichte aber zur Zeit bin ich selbst nicht sicher wie lange ich durchhalten würde also tu ich mein Bestes um wenigstens einen kleinen Teil beizutragen.

Dann gibt es die Menschen, die sich über einen lustig machen wenn man darüber spricht, dass man vllt mal nachdenken sollte was man in sich reinstopft. Man wird belächelt hört sich dumme Kommentare an und wird innerlich nur aggressiv. Leute schaufelt ihr doch rein was ihr wollt. Ihr müsst das mit eurem Gewissen ausmachen und ich mit meinem. Mich als Heuchlerin zu bezeichnen, weil ich ab und an ganz gerne ein Steak esse, ist echt unter aller Sau! Ich erinnere da gerne an diesen Kommentar unter dem Rezept zum veganen Kichererbsencurry:


Vegetarier/Veganer als dumme Hippies oder Ökos zu bezeichnen zeugt auch nicht gerade von hoher Intelligenz. 

Genauso finde ich es aber auch nicht super wenn man versucht seine Ansichten anderen aufzudrängen. Natürlich wäre der Idealfall wenn Discounter kein Billigfleisch mehr verkaufen weil die Nachfrage nicht da ist, doch mit militantem missionieren bewirkt man auch nichts. 

Fakt ist, dass es täglich genug Sachen gibt für die man sich rechtfertigen muss und ich denke man sollte doch den Leute wenigstens die Wahl ihrer Ernährung lassen.

Ich würde mich freuen wenn ihr eure Meinungen und Erfahrungen in den Kommentaren mit mir teilt.